Wie sollte die Wärmeverteilung im Idealfall aussehen?: Unterschied zwischen den Versionen
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Dabei sollte aber beachtet werden, das dann mit den Handregulierventilen unter Umständen unnötige Volumenstrombehinderung resultiert. | Dabei sollte aber beachtet werden, das dann mit den Handregulierventilen unter Umständen unnötige Volumenstrombehinderung resultiert. |
Version vom 27. Februar 2020, 07:54 Uhr
Ideale Bedingungen
Ideale Bedingungen sind bei Flächenwärmeverteilungen (Fußboden-, Wand-, Deckenheizung) zu realisieren, wenn bei Bau dieser Systeme folgend beschriebenes berücksichtigt wird:
1.) geringer Druckverlust im Gesamtsystem
* möglichst große Rohrquerschnitte nutzen (min. DN25 für die Leitungen zum Verteiler, 17x2 Rohr für die FBH) * mit möglichst wenig "aequivalenter Länge" planen (z.b. weite Bögen) * die Längen bzw. Druckverluste der Einzelkreise sollten ziemlich identisch sein * möglichst mit totraumfreie Rohrverbindungen realisieren
2.) möglichst niedrige mittlere Heizwassertemperaturen (Entsprechende Bauart, Auslegung und Betriebsweise vorausgesetzt!)
* durch möglichst große Flächenbelegung * enge Verlegesabstände der Rohre in den Heizflächen
Erwähnenswert ist auch, dass keine "normalen" Heizkörper im System integriert werden sollten und auf Pufferwasserspeicher verzichtet werden sollte!
Zudem ein wichtiger weiterer Punkt:
Jeder Quadratmeter ist wertvoll ...
... gerade im Bad ... da soll's natürlich besonders angenehm sein!
Daher sollte man logischerweise auch die Fläche unter der Wanne nicht auslassen!
Zusätzliche Wärmeaustauschflächen können z.b. auch als ...
Wandheizungsdusche ← Link zur Fotostrecke
... generiert werden!
Sehr intelligente Lösung: die massive Betoninnentreppe als Wärmeaustauschkörper aktiviert ... siehe: https://www.haustechnikdialog.de/Forum/t/186910/EFH-Grabenkollektor?page=2
Auslegungstabelle für Flächentemperierung
◎ Mit einem Klick zur → aktuellsten Version der Tabelle ◎
Warum spielt die Länge der einzelnen Flächenheizungskreise eine so große Rolle?
Man muss 2 Dinge beachten.
1. die Länge des Kreises. Je länger der Kreis, desto höher der Druckverlust, desto weniger Durchfluss bei gegebener Pumpenleistung. Durch ähnlich lange Kreise fließt also erstmal ähnlich viel Wasser.
2. Die Leistung des Kreises. Diese kann durch Verlegeabstand, Bodenbelag, Raumtemperatur etc. stark unterschiedlich sein.
Für eine bestimmte Leistung ist wiederum ein definierter Volumenstrom nötig, wenn sich eine vorgegebene Spreizung einstellen soll (die ja durch die definierte VLT/RLT vorgegeben ist). Beispiel: Der Kreis soll 100 Watt liefern, bei einer Spreizung von 3 Grad: 100 / 60 / 1,16 /3 = 0,56l/min.
Solange nun die längeren Kreise eine kleinere Leistung liefern sollen als die kürzeren, ist alles in Butter, da sie ja durch den höheren Druckverlust automatisch weniger Wasser bekommen.
Soll ein langer Kreis aber eine hohe Leistung haben, so braucht er ja viel Wasser trotz hohem Druckverlust! Ergo: Für diesen Kreis müssen wir die Umwälzpumpe hochdrehen, um mehr Druck zu bekommen. Dadurch müssen wir alle anderen Kreise stärker drosseln. Genau das versucht man durch vernünftige Auslegung zu vermeiden, da es unnötig Pumpenstrom kostet - für die Ewigkeit.
AUCH DRAN DENKEN: Im Bereich der Etagenheizkreisverteiler ist's häufig am wärmsten ... diese Bauteile sollten daher nicht unbedingt in Räumen installiert werden, die einen geringen Wärmebedarf haben ... sinniger ist's diese beispielsweise im Bad zu platzieren!
Innendurchmesser der Fittings beachten!
Bei vielen Systemen von verschiedenen Herstellern sind durch extreme Querschnittsreduzierungen in den Fittings hohe Volumenstromverluste gegeben. Daher sollte darauf geachtet werden, dass möglichst wenige Fittings verwendet werden und diese dann entsprechend großzügige Innendurchmesser haben, idealerweise identisches Innenmaß vom verwendeten Rohr!
Bei Kupferleitungen eignen sich bestens Kapilarlötfittings, oder z.b. auch diese Kupferschraubfittings.
Bei Mehrschichtverbundrohr ist z.b. gut geeignet das System mit Schiebehülsentechnik: http://www.ivt-austria.com
Strömungsoptimierte Verteilung
Bei der Anbindung der einzelnen Heizkreise ist z.b. möglich, dass einfache 1" Verteilerrohre mit 3/4" Eurokonus-Abgängen in den Etagen für die Zusammenführung benutzt werden.
An den Abgängen dieser simplen Verteilerrohre ist in Vor- oder Rücklauf pro Einzelheizkreis z.b. je ein Tacosetter-Rondo zu montieren, an dem der Volumenstrom präzise justiert werden kann.
Der Wasserdurchsatz in den Einzelheizkreisen ist eigentlich mit den Volumenstromeinstellungen komplett auf Null zu stellen, aber wenn auch "das andere Ende" der einzelnen Kreise "abgestellt" werden soll, wäre das z.b. bei Verwendung von mit Handregulierventilen ausgestatteten Verteilerrohren denkbar.
Dabei sollte aber beachtet werden, das dann mit den Handregulierventilen unter Umständen unnötige Volumenstrombehinderung resultiert.
Keine Einzelraumregelung
"... um eine optimale Betriebsweise der Wärmepumpe zu gewährleisten, sollte bei einer Fußbodenheizung keine Einzelraumregelung eingebaut werden. Die Fußbodenheizung verfügt über einen natürlichen bzw. physikalisch begründeten Selbstregeleffekt:
Vor allen regeltechnischen Einrichtungen greift bei einem Heizsystem mit niedrigen Heizflächentemperaturen, z. B. Fußbodenheizungen, ein physikalischer Effekt, der die Leistungsabgabe reguliert. Die Leistungsabgabe einer Heizfläche in den Raum erfolgt nahezu proportional zur Temperaturdifferenz zwischen Heizflächentemperatur und Raumtemperatur.
In einem nach gültiger Energieeinsparverordnung gedämmten Wohngebäude liegt die Fußbodentemperatur bei einer Fußbodenheizung im Mittel während der Heizperiode bei ca. 23°C. Da die Temperaturdifferenz zwischen der Oberfläche des Fußbodens und des Raumes sehr gering ist, reduziert sich die Leistungsabgabe der Fußbodenheizung im erheblichen Maße bei einem Anstieg der Raumlufttemperatur. Steigt z. B. die Raumlufttemperatur bei einer Fußbodenoberflächentemperatur von 23°C aufgrund der Sonneneinstrahlung im Raum von 20°C auf 21°C, so reduziert sich die Wärmeabgabe um ein Drittel.
Umgekehrt hat die Absenkung der Raumtemperatur einen Anstieg der Leistungsabgabe zur Folge. Der Selbstregeleffekt der Fußbodenheizung erfolgt unabhängig von regeltechnischen Anlagen und zeitgleich mit veränderten Raumtemperaturbedingungen. Damit ist die Grundlage für ein behagliches Raumklima geschaffen.“
(Quelle: Bundesverband Flächenheizung e.V.)
Auch im Neubau ohne ERR ...
Zu einer interessanten Diskussion im HtD-Forum, bei der es sich um die Befreiung von der Einzelraumregelung dreht, geht's direkt per folgendem Link:
https://www.haustechnikdialog.de/Forum/p/2690088
Basiswissen Fußbodenheizung richtig auslegen!
Eine ausdruckbare Vorlage
... wie es z.b. im Bad vor dem Einbau von Wanne und Dusche am besten aussehen sollte: !!! Ist hier Verlinkt !!!
Eine sehr gute Erklärung
... auf dieser Seite ...
Bildquelle: http://www.klima-innovativ.de