Anlage lowEnergy

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Japanische High-Tech-Maschine & Wärmenetz

Link zur privaten Pana-HP

Kontakt per Mail: 2do2@web.de


Montage des Monoblocks mittels selbstgeschweißtem Gestell

Heizlast und Wärmebedarf

Für das freistehende Einfamilienhaus aus Bj.2000, welches auf 3 Etagen ca. 250 qm beheizte Wohnfläche hat, wurden je nach klimatischen Bedingungen (Norm-Außentemperatur ist -14°C) insgesamt meist weniger als 20.000 kWh Wärmeenergie für die Raumbeheizung pro Heizjahr benötigt.

Da die Wärmeversorgung der Zentralbeheizung des Hauses seit Bezug aus dem Fernwärmenetz gedeckt wird, war die real erforderliche Heizlast mit dem vorhandenen Wärmezähler in der Praxis gut zu ermitteln. Die in den bislang vergangenen 13 Heizperioden höchste Gesamtheizlast des Gebäudes wurde im ersten Jahr nach Bezug (2001) ermittelt. Damals war das WdVs noch nicht vorhanden und die in 2001 ermittelten 16 kW Heizleistung dadurch nachvollziehbar. In den nachfolgenden Jahren waren es, mit dem montierten WdVs und mit dem sehr regelmäßigig genutztem luftgeführten 7 kW Kaminofen im Wohnzimmer, kaum über 6 kW Abnahmeleistung aus dem Fernwärmenetz.

Da der Kaminofen ab dem Jahreswechsel 2014/2015 aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr betrieben werden soll, wird die Anschlussleistung des Fernwärmenetzes definitiv höher werden, vermutlich etwa 10 kW, wodurch sich automatisch die Kosten der Fernwärmenetzversorgung erhöhen. Diese Kostensteigerung soll durch den bivalent parallelen Einsatz der LWP "gedeckelt" werden. Denn mit dem 5 kW-Monoblock ist im bivalent parallelem Betrieb die Nutzung der Energie aus dem Fernwärmenetz dann erst ab dem Bivalenzpunkt von +4 Grad Außentemperatur erforderlich.

Warmwasserbereitung

Zentrale WW-Bereitung - Vollelektronischer 27 kW Durchlauferhitzer im Küchenschrank

Die WW-Bereitung ist von der Raumbeheizung entkoppelt, weil nur ein verhältnismäßig geringer und zudem sehr unregelmäßiger Bedarf besteht. (Handabwasch von "Großgeschirr" ... für zwei Personen die tägliche Dusche ... ab und zu ein Wannenbad)

Ein vollelektronischer 27 kW Durchlauferhitzer ist dafür, ziemlich zentral am Warmwasserverteilungsnetz, im Unterschrank der Küchenspüle im EG platziert, mit dem die gesamte WW-Bereitung hygienisch Einwandfrei und zugleich immer bedarfsgerecht erfolgt.

Bei Normalbetrieb reichen +42 °C Austrittstemperatur und die Leistung des DLE's dabei auch für die zeitgleiche Nutzung der beiden Duschen in KG und DG, derer Thermostatarmaturen jeweils ca. sieben WW-Rohleitungsmeter vom "(de)zentralen" Montageort des WW-Bereiters entfernt sind.

Für einen Abwasch von Pfannen oder Töpfen in der Küchenspüle wäre die Temperatur am Drehregler des DLE´s spielend leicht bis auf +60 Grad hochzuregeln ... aber +46°C sind meist völlig ausreichend. Zudem ist durch die Platzierung im Spülenunterschrank das warme Wasser innerhalb weniger Sekunden an der Armartur.

Um die Badewanne füllen zu können, sollte die Auslasstemperatur des DLE's vorher auf +47 bis +48°C hochgegestellt werden. Denn bei der "Normaltemperatur" von nur +42°C dauert es sonst entsprechend länger, bis die Wanne über die etwa 4 Rohrleitungsmeter vom DLE entfernte Armatur gefüllt ist.

Je nach Wassereintrittstemperatur (kann im Sommer bis zu +20°C sein) heizt der DLE zum Teil nicht einmal mit 50% Leistung (ca. 13,5 KW) um die jeweilige Wunschtemperatur zu erreichen ... der Wasserdruck / die Wasserdurchflussmenge steht dabei der Kaltwasserseite in nichts nach.

Pro Jahr benötigt diese Art der WW-Bereitung hier im Schnitt etwa 800 bis 900 kWh des 100% Co2-freien Wasserstroms.

Geplante Verbesserungen am Gebäude

  • Dämmung der Wand- bzw. Deckenflächen zu unbeheiztem Raum
  • Installation von zusätzlichen Gebläseradiatoren im Erdgeschoß
  • Dämmung der auskragenden Betonbalkonplatte des Erdgeschoßes
  • Sobald der Kaminofen entfallen ist, soll der Schornsteinkopf auf dem Dach abgetragen werden. Dann wird die Bodenluke der Einschubtreppe verschlossen und es soll eine zusätzliche Zellulose-Dämmung auf der obersten Geschoßdecke ausgeführt werden. (Die Kehlbalkendecke ist aktuell "nur" mit 180mm Mineralwolle (WLG040) gedämmt)

Hydraulische Besonderheiten

Bivalente-Hydraulik mit "Reihenschaltung" der Fußbodenheizung

Die seit 1999 im "Altbau" vorhandenen parallel verschalteten Heizkreise sind in 2014 für die Geisha in eine etwas spezielle "Reihenschaltung" umgebaut worden.

Alle Einzelheizkreise werden seit dem ohne eigene Regelung betrieben. An den Heizkörpern ist kein Thermostatventil verbaut und die Fußbodenheizungskreise sind zudem ohne Einzelraumreglung.

Die Temperaturstabilisierung in den Räumen funktioniert einzig durch die feinjustierte Vorlauftemperaturkennlinie, die witterungsgeführt moduliert wird, sowie durch den perfekten hydraulischen Abgleich des Gesamtsystems.

Bivalente Heizkurven.png

Vorheizkreis

Im "Vorheizkreis" sind die gesamten Heizkörper des Hauses sowie die Bodenheizflächen der "Nassräume" integriert.

Nachheizkreis

Die etwa 90 qm Fußbodenheizung des Wohnbereichs im Erdgeschoss sind dem "Vorheizkreis" nachgeschaltet.

Durch die Überströmvorrichtungen an allen Heizkörpern (Außer den beiden Hühnerleitern) funktioniert die Hydraulik mit der nachgeschalteten 90 m² FBH sehr gut ... das Heizkreisvorlaufwasser, welches nicht durch den Heizkörper fließt, strömt direkt weiter in den Rücklauf vom Vorheizkreis und ist damit wiederum der Vorlauf für den Nachheizkreis.

Dadurch ist der FBH-VL fast konsequent 2 bis 3 Kelvin geringer als der Vorlauf direkt von der Pana.

Mit dieser hydraulischen Reihenschaltung gelingt die Beheizung des Hauses bis zur Normaußentemperatur (-14 Grad AT) mit einer Vorlauftemperatur von maximal +35°C (VLT EG-FbH ca. +32°C). Um das gewünschte Temperaturniveau der Räume während der "Übergangszeit" zu halten, sind ab +15 Grad (Heizgrenze) Außentemperatur nur maximal +24°C (EG-FbH ca. +22°C) Vorlauftemperatur ausreichend.

Parametrierung des bivalenten Systems

Heizungseinstellung ab dem 01.Januar 2015.png

Effizienz des bivalenten 5 kW Pana-Monoblocks

Mit den hier vor Ort in der Praxis ermittelten Arbeitszahlen (AZ) und durch die vom Wärmezähler (WZ) angezeigte Leistung der kleinen LWP, bin ich absolut überzeugt, daß die Entscheidung zum Erwerb dieser kleinen und recht günstigen Heizmaschine eine meiner besten "Ideen" war ... Dank nochmal an PVmitWP für die vielen Tipps ... :-)

Der Pana Monoblock fungiert neben dem Fernwärmenetz als zweiter Wärmeerzeuger. Darum ist eine "elektrische" Zuheizung mit dem integrierten E-Heizstab garnicht erforderlich. Die beiden elektrischen Verbindungsleitungen zwischen der Pana-Steuerung im Monoblock und dem internen 3 kW Heater sind daher getrennt. Zudem ist keine Zuleitung für den zweiten Stromport (Power Supply 2) erforderlich. Die Wärmepumpe leistet den Heizbetrieb zwischen +16 und -20 Grad Außentemperatur ausschließlich per Verdichter mit dem Kältekreis, wodurch die maximale Stromaufnahme, bei höchstens erforderlicher Vorlauftemperatur von +35°C, wohl kaum über 2000 Watt steigen wird.

Durch den leistungsgeregelten Verdichter im Kältekreis und mit der automatischen Drehzahlsteuerung von interner Umwälzpumpe sowie dem Verdampferlüfter, kann der kleine vollmodulierende Monoblock mit einem sehr hoher Effizienzgrad arbeiten. Da die Vorlauftemperaturen im System relativ gering gehalten werden können, leistet die Wärmepumpe hier schon bei Außentemperaturen über +5 Grad eine Arbeitszahl von etwa 5 und steigert diese bis zur Heizgrenze von +16 Grad weiter. Ab ca. +12 Grad im Außenbereich ist schon eine Arbeitszahl von knapp 7 ermittelt.

Heizleistung der WH-MDC05F3E5

Die von Panasonic angegebenen Leistungskennwerte erreicht der kleine 5 kW Monoblock bei mir definitiv ... per WZ sind mehrfach bis zu knapp 6 kW Heizleistung (5,7 bis 5,8 kW) ermittelt worden. Diese Leistung hat die Pana erreicht, obwohl die für die WP-Technik eigentlich nicht unbedingt taugliche hausinterne Hydraulik nur ein Volumenstrom von etwa 830 Liter/Stunde im Heizkreis möglich / nötig war. Zum Zeitpunkt der Messung war die internene Umwälzpumpe (UWP) der Pana zudem "nur" auf Leistungsstufe 2 (von 7) programmiert.

COP bei +12°C Außentemperatur

Collage der Pana-Stromaufnahme am 13.11.2014

Kurz nach dem Beginn des Heiztaktes um 14:00 Uhr am 13. November 2014 ist der ermittelte COP nur ganz knapp unter 7 ... die Pana ist also in der Übergangszeit der Heizperiode dem Fernwärmenetz bzgl. des Umweltschutzes definitiv überlegen.

COP bei +9°C Außentemperatur

Collage der Pana-Stromaufnahme vom 12.01. bis zum 13.01.2015

Mitten in der Heizperiode ... im Januar ... der COP sowie die Tagesarbeitszahl größer 5 mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe!!! Da bedarf es keiner weiteren Worte .<)

AZ bei +2°C Außentemperatur

Collage der Pana-Stromaufnahme am 29.11.2014

Bei den beschriebenen Bedingungen benötigte die sehr effiziente Luft-Wasser-Wärmepumpe darum auch z.b. bei einer Außentemperatur von +2 Grad, am 29.11.2014 innerhalb von 6 Stunden "nur" 6,7 kWh Strom, um damit genau 30 kWh thermisch mit einer AZ von 4,48 ins Haus "zu pumpen".

AZ bei 0 Grad Außentemperatur

Collage der Pana-Stromaufnahme am 03.02.2015

Während der Nachtabsenkungsphase arbeitet die vollmodulierende Luft-Wasser-Wärmepumpe mit den geänderten Parametern (Siehe dazu auch hier) trotz geringer Spreizung von nur 2 Kelvin mit einer Arbeitszahl von 4,27.

COP bei -8°C Außentemperatur

Collage der Pana-Stromaufnahme am 28.12.2014

Auch wenn die Pana bis zum Ende des Jahres eigentlich ruhen sollte, damit die geforderte Wärmemenge des Abnahmezwangs zu erreichen ist, waren die Minus 8 Grad Anreiz genug um mal eine Testfahrt zu machen. .<)

Die ermittelte Momentan-Arbeitszahl am Morgen des 28. Dezembers ist nicht von virtuellen Abtaugewinnen beeinflußt ... zudem enthält diese AZ von 3,27 die Stromaufnahmen aller Bauteile im gesamten Heizsystem!

Also nutzt die kleine japanische Maschine, bei der relativ geringen Lufttemperatur von -8°C, einen beachtlich großen Energieanteil der insgesamt ermittelten Heizleistung von 4,5 kW aus der Umgebung.

Arbeitszahl-Gesamt im Jahr der Inbetriebnahme

Collage der Pana-Arbeitszahl bis 31.12.2014

Positiver Nebeneffekt des umweltschonenden Heizens mit dem 5 kW Luft-Wasser-Monoblock ist, daß mit der AZ 4,6 und dem aktuellen Preis für die Strom-kWh (26,44ct) die Wärme von der Wärmepumpe "nur" 5,7ct/kWh ... die Energie aus dem Fernwärmenetz dagegen 14ct/kWh kostet!!!

Energiedatenauswertung

Insgesamt sind im "milden Heizjahr" 2014 etwa 12.700 kWh (inkl. Kaminofen) für die Beheizung des Hauses erforderlich gewesen. In der 1. Hälfte der Heizperiode, als die LWWP noch nicht im System installiert war, mußte der 7 kW Kaminofen noch mehrfach in Betrieb gehen ... in der 2. Hälfte der Heizperiode 2014 war das Anfeuern des Ofens nur noch einmal mit einigen Buchenscheiten nötig, weil die Parametrierung der Pana und der hydraulische Abgleich des Gesamtsystems noch nicht 100%tig zusammen passte. Mit dem Kaminofen wurden in 2014 insgesamt etwa 2050 kWh Wärme ins Haus eingebracht. (1,5 Ster Brennholz)

Für die mit der Pana "erzeugten" 3321 Wärme-kWh´s sind 189,65€ Stromkosten fällig ... die 7333 Fernwärme-kWh´s mit 1026,62€ und das Kaminholz mit 75€ (inkl. Fegegebühr Schornstein) dazu gerechnet ... kosten die 12.700 kWh aus 2014 "all inclusiv" genau 1291,27€.

Die insgesamt in 2014 ins Haus "geflossen" 12,7 MWh Wärme hätten rund 1780€ gekostet, wenn ausschließlich mit der Energie aus dem Fernwärmenetz, ohne den Kaminofen und ohne die Pana, geheizt worden wäre. Weitere Mehrkosten die durch eine höhere Anschlußleistung am Fernwärmenetz entstehen, da ohne den Kaminofenbetrieb ganz sicher mehr als 6 kW Heizleistung erforderlich sind, wurden noch nicht berücksichtigt.


Tabelle Heizung.png


Die Arbeitszahlen der Anlage sind / werden zudem auch in der Wärmepumpen-Verbrauchsdatenbank eingetragen!

Bei den ermittelten Arbeitszahlen ist zu Beachten, dass in dieser Berechnung der elektrische Energiebedarf aller in der gesamten Heizungsanlage vorhandenen Verbraucher (inkl. Umwälzpumpe, thermoelektrischem Absperrventil, Digitalthermostat, etc.) enthalten ist!


Die Parametrierung

Einstellungen für die Vorlauftemperaturregelung der Pana: Grundeinstellung an der Kabelfernbedienung:

  • "Höchste Vorlauftemperatur" (H²O lo out = +30 Grad) bei "tiefster Außentemperaturemperatur" (temp out lo = -3 Grad)
  • "Tiefste Vorlauftemperatur" (H²O hi out = +25 Grad) bei "höchster Außentemperaturemperatur" (temp out hi = +15 Grad)

Sollwertverschiebungen per Intensishome:

  • Sollwertverschiebung in der Zeit von 11:00 Uhr bis 21:00 ist +2
  • Sollwertverschiebung in der Zeit von 21:00 Uhr bis 11:00 ist -1 (Winter)
  • Heizen Off / Standbybetrieb in der Zeit von 21:00 Uhr bis 11:00 (Übergangszeit)

Bivalente Heizkurven.png

  • Rücklauftemperaturbegrenzung (RTL-Ventil) im primären Fernwärmekreis auf maximal +28°C eingestellt.

Nachträgliche Veränderungen

Die Pana kommt unter die Haube

... vorerst sind die 40mm PU-Sandwich-Elemente (Ex-Garagensectionaltor) über der Geisha noch provisorisch abgestützt.

Nun ist das Flachdach schonmal mit Konsolen unterfangen.

Wifi-Modul (Intensishome)

Bisher war die Parametrierung ausschließlich per Kabelfenbedienung im Wohnzimmer möglich. Ab dem 18. Oktober 2015 können nun aber die Einstellungen von Timern und Sollwertverschiebungen per Android-App auf Tablet und Smartphone sowie per Browser am PC über das Internet mit der "Installation" des Wifi-Kopplers jederzeit von Überall verändert werden.

Die ersten Schritte der Programmierung funktionierten erst nicht, weil die Timer an der Kabelfernbedienung noch aktiviert waren. Nachdem diese Timer gelöscht waren, klappte das Einrichten der verschiedenen "Schematas" ohne Probleme.


Weitere Infos und Erfahrungsaustausch zu diesem WLan-Modul im HtD:

http://www.haustechnikdialog.de/Forum/t/181931/Intensishome-Wifi-Modul-in-Kombination-mit-der-Panasonic-WH-MDC05F3E5-Geisha