Anlage Solarmike
Für das 2015 plane ich einen Wechsel des Heizungssystems. Die Ölheizung ist mittlerweile 22 Jahre alt und fängt an Probleme zu machen.
Aktueller Zustand
- Einfamilienhaus Baujahr 1993 (Wohnfläche 170qm) + Einliegerwohnung (60qm)
- Standort in der Region Ulm, -13°C Auslegungstemperatur
- Fußbodenheizung 180qm + Radiatoren 50qm
- Durchschnittliche Raumtemperatur 20-21°C tagsüber
- Vorlauftemperatur bei 2°C Außentemperatur ca. 31°C
- Dämmmaßnahmen: Glastausch 2-fach Iso-Glas durch 3-Scheibenverglasung (Ug 0,6, warme Kante)
- Ölbrenner 28kW Buderus Logano 105 (Verbrauch ca. 2400l für Heizung und Warmwasser nach Glastausch, WW-Bereitung Dezember-März, Rest macht BWP siehe unten)
- Kaminofen (Verbrauch 3RM Holz)
- BWP mit 250l (April - November) ca. 500kWh
- 13,5 kWp installierte PV (im Mittel ca. 14.000kWh/a)
Überlegungen
Nach einigen Überlegungen und konkreten Planungen zur Installation einer Pelletheizung, bin ich wieder auf das Thema Wärmepumpe gestoßen. Vor 7 Jahren habe ich beabsichtigt, über eine umgebaute R410a Split-Klimaanlage die Heizung zu unterstützen (knapp 3kW). Damals war das im Haustechnikdialog-Forum ein großes Thema. Die Handhabung der Kältemittelleitung ist allerdings für Laien absolut nicht zu empfehlen. Fazit war, dass ich das Ganze aufgegeben hatte und erstmal andere Sanierungsmaßnahmen am Haus angegangen bin. Vor zwei Jahren habe ich dann erstmal eine BWWP mit 250l installiert, mit sehr guten Erfahrungen. Der Ölkessel konnte von Mai bis September abgeschaltet bleiben.
In der Zwischenzeit haben sich die LWPs weiterentwickelt. Neben dem klassischen Split-Aufbau kamen die Monoblocks auf den Markt. Maßgeblich für die Entscheidung, es mit einer Monoblock-Maschine zu versuchen ist die Tatsache, dass man bei der Installation nichts mit dem Kältekreis zu tun hat. Im Wesentlichen geht es ja nur darum, Heizungsvorlauf und Rücklauf anzuschließen.
Nach Experimentieren mit dem Aquarea-Designer-Tool wurde klar, dass das ganze Haus mit akzeptablem Stromverbrauch über WP geheizt werden kann. Mit der Wärmepumpe WH-MXF09D3E8 mit 9kW wäre ich auf der sicheren Seite. Ich werde es aber mit der kleinen 5kW versuchen, und zwar aus folgenden Gründen:
- Es gibt bereits Erfahrungen mit dem Betrieb der WP von anderen Forumsteilnehmern -> Hilfe bei Problemen
- Sehr gute Leistungsdaten (bessere COP-Werte gegenüber 9kW-Variante)
- Niedriger Invest bei großem Nutzen bereits bei bivalentem Betrieb mit Ölkessel
- Weniger Taktung in der Übergangszeit
- Optional erweiterbar mit einer zweiten 5kW-Pana als zuschaltbare Reserveheizung
Installation
Aus Platzgründen und aus optischen Gründen habe ich die Aquarea innerhalb eines Geräteschuppens (mit Pultdach) aufgestellt, der direkt an der südlichen Hauswand steht. Die WP steht nicht wie üblich mit dem Rücken zur Wand sondern im rechten Winkel dazu. Der Lüfter bläst über eine Aussparung in der Außenwand die Abluft ins Freie. Die Zuluft wird aus dem inneren des Schuppens gesogen und durch ausreichende Aussparungen an den anderen Wänden gewährleistet. Der VL/RL Anschluss der WP lieht nahe an der Hauswand über einem Lichtschacht. Die Leitungen im Keller sind Kupferrohre, der Anschluss zwischen innen und außen durch den Luftschacht erfolgt über gedämmte Panzerflexschläuche. Die Anbindung an das bestehende Heizsystem ist simpel. Über einen 3-Wege-Mischer ist entweder die WP oder der Ölkessel am Heizkreisverteiler.
Der Kondensat-Ablauf erfolgt unterhalb des Geräts in das Erdreich
Verbräuche
Die Wärmepumpe wird derzeit nur zum Heizen verwendet. Warmwasser erfolgt über eine separate BWWP. Im November ist kommt die Pana so gut wie nicht mehr zum stehen. Mehrere Tage am Stück läuft sie durch im Bereich 500-1100W. Bei Höchstleistung muss sie stündlich abtauen, das geschieht derzeit ohne Heizstab. Die Abtauvorgänge verzerren natürlich die Messwerte, so wird die entnommene Energie ja nicht wieder vom WMZ abgezogen. Jetzt sollte man nur wissen, wieviel Heizenergie dem Haus pro Abtauvorgang entzogen wird, um die korrekte Wärmemenge ermitteln zu können.
Aquarea 5kW
Monat | kWh Strom | Min./d | Max./d | kWh Wärme | AZ | Kommentar |
---|---|---|---|---|---|---|
September | 144 | 0,3 | 12,8 | 800 | 5,6 | - |
Oktober | 387 | 0,5 | 20,8 | 2093 | 5,4 | - |
November | 470 | -8 | 16 | 2819 | 5,2 | Ölheizung musste 3 Tage laufen, wurde hier mit einbezogen |
BWWP Feinwerk Top Air 250
Monat | kWh Strom | Min./d | Max./d |
---|---|---|---|
August | 57,1 | 0,5 | 3,3 |
September | 61,9 | 0,7 | 3,8 |
Oktober | 85,4 | 1,1 | 4,5 |
November | 80 | 1,5 | 4,3 |
Zukunft
Nach einem einjährigen Versuchslauf würde ich 2016 die Ölheizung abbauen. Eine zweite 5kW-Pana soll dann ab ca. +2°C zugeschaltet werden um die Heizlast zu decken. Der Vorteil zweier Maschinen ist die verbesserte Ausfallwahrscheinlichkeit. Geht ein "Heizblock" kaputt, kann der andere übernehmen, solange bis das defekte Gerät repariert oder ggf. durch ein neues ersetzt werden muss. Die Gesamtlebenszeit würde wahrscheinlich auch verbessert, schließlich sind zwei Verdichter vorhanden die wechselseitig eingesetzt werden. Z.B. könnten im Monatstakt die Rollen Hauptheizung/Reserveheizung getauscht werden.
Zu den anderen Referenzinstallationen <~ Link