Anlage Donnermeister

Aus Aquarea Club
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Geisha ersetzt Brünhild

Der Bestand

Das Haus

  • Einfamilienhaus in Berlin
  • Baujahr 2000
  • 2009 von uns erworben
  • EG und DG mit zusammen 113 m² Wohnfläche, kein Keller
  • EG Wohnzimmer, Küche, WC mit Dusche, HWR
  • DG drei Zimmer, Bad
  • Wände aus 24 cm Kalksandstein
  • Dämmung WDVS 10 cm
  • Bodenplatte 5 cm Styrodur, 25 cm bewehrter Beton
  • Dach 33° Neigung 20 cm Styropor Zwischensparrendämmung

Die Heizung

  • Luft-Wasser-Wärmepumpe Bartl WB 4 LCI (Brünhild)
  • Kombispeicher AKS 750/200-E2/H2 (Hägen)
  • Fußbodenheizung (außer Hauswirtschaftsraum)
  • je Etage fünf Heizkreise
  • insgesamt drei! Heizungspumpen
  • zwei Mischstationen (Gieselhär)
  • keine WW-Zirkulation
  • ERR ist eigentlich installiert, war nie in Betrieb
  • 5 m² Flachkollektor Solaranlage, 2011 abgebaut dafür eine PV installiert

Der Kombispeicher wird als reiner Heizungspuffer genutzt. D.h. das Wasser im Innenbehälter wird nur auf Vorlauftemperatur (ca. 30 °C) der Heizung aufgeheizt. Die restliche Erwärmung des Warmwassers erfolgt mit einem solartauglichen Durchlauferhitzer. Der ist in der Regel auf 44 - 46 °C Wassertemperatur eingestellt.

Sehr ungewöhnlich ist die Luftzuführung für die WP. Die geht im Garten erst in einen Schacht im Boden, dann durch große Rohre so ca. 25 m in 2 m Tiefe durch den Garten, um dann in einem großen Rohr im HWR wieder aufzutauchen. Da geht es dann durch das Alurohr in die WP. Die damaligen Errichter dachten wohl, mit dieser Luftführung eine bessere Leistung der WP zu erhalten. Die Idee an sich ist nicht schlecht, aber welchen Erwärmungseffekt sollen 25 m Rohr im Boden haben, wenn die WP da 3500 m³/h Luft durchsaugt? Das sind 58 m³/min! Da wird keine Erwärmung stattfinden.

Verbrauch

Von 2012 bis 2014 hatte ich einen Wärmemengenzähler installiert.

Jahr Strom Wärmemenge JAZ Betriebsstunden Starts Ø Laufzeit / Start
2012 4135 kWh 12086 kWh 2,92 1462 1547 57 min
2013 4350 kWh 12693 kWh 2,92 1493 1547 58 min
2014 3443 kWh 10264 kWh 2,98 1145 1090 63 min
2015 3517 kWh - - 1191 1447 49 min
2016 3879 kWh - - 1355 1355 60 min
2017 3611 kWh - - 1264 1208 63 min

Mit diesen Werten komme ich überschlägig auf eine Heizlast von ≈ 5 kW. In einem kalten Winter (Februar 2012 ?) bei Außentemperaturen von ca. -20 °C hatte ich auf dem Wärmemengenzähler die von der Bartl erzeugte Leistung abgelesen und die lag da bei ≈ 5 kW. Daher sollte die Geisha auch an sehr kalten Tagen ausreichend sein um die Temperatur im Haus auf WAF (Woman-Akzeptaz-Faktor) zu halten. Wenn es ganz hart kommt, dann hat die japanische Frau der Künste noch den 3 kW Heizstab unter ihrem Kimono.

Temperaturen

So sehen die Temperaturverläufe in 24 h am Kombispeicher, der WP, dem Mischer und dem HKV EG aus. Daten vom 20.01.2018. Temperatur in Berlin war bei 1 -2 °C.

Die Messpunkte sind

Messpunkt Anschluss am Kombispeicher
Speicher Oben 2
WW-Fühler 3
Speicher Mitte 4
Speicher Unten 6
WP-Vorlauf 11
WP-Rücklauf 8
Mischer-VL 13
Mischer-RL 9


Die Idee

Wärmepumpe

Die Bartl Wärmepumpe soll durch eine Panasonic Aquarea WH-MDC05F(H)3E5 ersetzt werden.

WW

Der Kompipufferspeicher wird abgebaut. Teile die weiter verwendet werden können (Absperrventile, Tauchhülsen usw.), werden abmontiert. Das warme Wasser wird zukünftig in einem SHWT HWS1D 200 Liter Hochleistungsspeicher - Warmwasserspeicher mit 1 sehr grossen Wärmetauscher bevorratet. Siehe Warmwasserbereitung. Umschaltung zw. WW-Bereitung und Heizbetrieb per 3-Wege-Motorventil. Sicherheitsgruppe, das durchströmte Druckausgleichsgefäß und der solartaugliche Durchlauferhitzer bleiben wo und wie sie sind und werden an den WW-Speicher angeschlossen. Alle Anschlüsse werden als Thermosiphon ausgeführt.

Heizung

Die Mischergruppen werden demontiert, die Geisha besorgt es der Fußbodenheizung zukünftig direkt. Dazu werden die Leitungen für den Heizkreisverteiler für das EG und das DG dirket verbunden. Auch hier werden die vorhandenen Teile bestmöglichst weiter genutzt.

Schema

So wie in Installation_der_MDC05f3e5 soll die Anlage umgebaut/Installiert werden.

Geisha-Hydraulik.jpg

Materialliste

Menge Bezeichnung Preis Versand Gekauft / Vorhanden
1 x Bigfoot Aufstellbalken 600 mm 59,00 € 5,40 € G
1 x Wärmepumpe Panasonic Aquarea WH-MDC05F3E5 2800,00 € G
1 x Wechselstromzähler f. Hutschiene V
1 x Wärmezähler Qn 2,5 173,74 € G
1 x Einbausatz für Wärmezähler V
1 x Temperaturfühler NTC 2 kOhm 10 m mit Tauchhülse 20,00 € G
1 x 3-Wege-Ventil DN20 1" AG mit Antrieb 100,00 € G
2 x Edelstahlflexschlauch, DN32, beidseitig 1¼" ÜM 1 m 50,00 € G
2 x Reduzierung 1¼" AG zu 1" iG 8,00 € G
1 x Flamcovent 30053 1" Luftblasen- und Schlammabscheider 125,00 € G
1 x Blindstopfen ⅜" 1,00 € G
1 x Inbetriebnahme 250,00 € G
1 x SHWT HWS1D 200 Liter Hochleistungsspeicher 440,00 € 75,00 € G
2 x 57 mm Tauchhülse aus Messing 17,00 € G
1 x 280 mm Magnesiumanode (Ersatz für später) 21,00 € G
3 x Kugelhahn 1" Überwurfmutter x 1" IG (für das 3-Wege-Ventil) 32,82 € 3,95 € G
81 x Mauersteine Kalksandstein kostenlos G
2 x Zementmörtel je 40 kg 6,98 € G
10 x Mauerverbinder 2,90 G
1 x Blindstopfen ¾" 1,79 € G
1 x Lötübergang 22x¾" 1,85 € G
10 x Lötbogen II 22 7,95 € G
10 x Lötbogen IA 22 8,10 € G
1 x Wannenheizung
1 x Coracon HE 6 (Korrosionsschutz)
1 x Entsalzerpatrone
Installationsmaterial

Die Umsetzung

Unterstüzungsfaden im Haustechnikforum

Geisha ersetzt Brünhild

Standortsuche

Die bisherige Wärmepumpe steht im Hauswirtschaftsraum. Die neue Wärmepumpe muss aber nach draußen. Das zu beheizende Haus steht in einer recht dichten Bebauung. Daher liegt es nahe, die neue Wärmepumpe dahin zu platzieren, wo auch die alte WP bereits ihre Geräusche abgegeben hat. Die neue WP kommt dort hin, wo sich der Luftauslass der alten WP zur Zeit befindet. Da die Nachbarn das bisherige Geräusch gewöhnt sind, wird es mit der Geisha hoffentlich keine Beschwerden geben. Dort hat sie auch ein Dach über ihrem Kopf. Das Holz das dort liegt muss dann einen anderen Platz finden. Das Holz ist übrigens nicht zum heizen, sondern für Lagerfeuer. Die Geisha bekommt kein festes Fundament, sondern ein paar schwarze Schuhe. Sie wird auf sogenannten Bigfoot stehen. Diese Bigfoot sind die erste Anschaffung für den Umbau.

BAFA

Vater Staat gibt für die Errichtung effizienter Wärmepumpen ein Zuschuss. http://www.bafa.de Den Antrag hatte ich am 10.01.2018 gestellt und der Bewilligungsbescheid kam am 23.03.2018.

Geisha und WW-Speicher sind da

April 2018, die Geisha ist da! Bestellt hatte ich sie bei der Augsburger Wärmepumpenkiste. :-) Ich konnte nicht anders, ich musste ihr gleich unter den Kimono schauen. Nach dem meine Neugier befriediegt war, habe ich sie in ein Tarnkleid gehüllt.

Der neue Warmwasserspeicher. Es ist der 200 Liter SHWT Speicher mit doppeltem Wärmetauscher. Ich habe da probeweise eine alte Armatur vom Kombispeicher angeschraubt.

Demontage

April 2018 es geht los! Die Heizsaison ist beendet ich kann mit der Demontage der alten Heizungsanlage beginnen. Als erstes musste der Kombispeicher demontiert und aus dem Haus geschafft werden. Dazu wurde erst das Heizungswasser abgelassen und dann der innere Trinkwasserbehälter entleert. Die Entleerung das inneren Behälters war schwieriger als gedacht. Das Wasser wollte nicht so richtig rausfließen. Erst als ich die Opferanode herausgeschraubt und durch die Öffnung einen Schlauch geführt hatte, konnte ich den Innenbehälter entleeren. In der Zeit als das Wasser lief, habe ich die Kalt- und Warmwasserleitung des Speichers überbrückt. Für die Zeit des Umbaus macht der 21 kW DLE allein das warme Wasser. Da ich gerade am Wasser arbeitete, prüfte ich das Trinkwasserdruckausgleichsgefäß und musste feststellen, dass es defekt ist. Es hatte keinen Vordruck mehr und wenn ich den Vorduck einstellen will, dann hält es den Druck nicht, der geht ins Wasserrohr. Da ist dann wohl die Gummiblase im inneren defekt. Werde ich mich mal schlau machen, ob ich es reparieren kann. Nachdem nun alles entleert und alle Anschlüsse demontiert waren, haben mein Sohn und ich den Speicher auf eine Sackkarre bugsiert und durch Küche, Flur und Wohnzimmer aus dem Haus geschafft. Nun steht der Speicher unter dem Carport und wartet auf seine Abholung.

Vorbereitungen HWR

Brünhild wurde abgeholt! Ich hatte Brünhild etwas von der Wand weggezogen um schon einmal den Luftauslass zu verschließen. Bei Ebay Kleinanzeigen wurden kostenlos Kalksandsteine angeboten, da hatte ich zugeschlagen. Zwei Säcke Zementmörtel und 10 Mauerverbinder gekauft und ich konnte loslegen. Für das erste Mal ganz ordentlich geworden. Das defekte Druckausgleichgefäß wurde demontiert. Ein passendes Stück Außendämmung ausgesägt und eingepasst. Den HWR einmal grundiert und zweimal mit Farbe gestrichen. Auf dem Boden Ausgleichmasse ausgebracht. Nochmal grundiert und dann gefliest. Dann hat mir das herausstehenede Luftrohr doch nicht mehr gefallen. Also, Rohr ca. 15 bis 20 cm unter dem Boden abgeschnitten, einen Teil der Fliesen entfernt, einen Styroporpfropfen in das Rohr eingepasst, Deckel auf das Rohr und Beton drauf.

Materialliste HWR

Menge Bezeichnung Preis Versand Gekauft / Vorhanden
5 l Haftgrund 9,99 € G
2 Sack Ausgleichmasse 42,98 € G
30 m Dichtungsband 6,95 € G
1 Sack Flexkleber 12,30 € G
8 m² Bodenfliese 78,60 € G
1 Kunststoffschachtabdeckung 29,15 € G
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Montage

Das zubetonierte Loch muss trocknen, ich konnte aber mit den Rohren und dem Speicher weitermachen. Erste Rohre montiert und verlötet.

Weiter geht es mit dem Drei-Wege-Ventil, dem Schmutzfänger (ist von der alten Anlage), dem Kombi-Mikroblasenabscheider-Schlammfänger und dem Montageset für den WMZ.

Die Löcher für die Hauseinführungen waren nun dran. War eine ganz schöne Plackerei mit der mir zur Verfügung stehenden Bohrtechnik. Kalksandsteinmauerwerk ist ganz schön hartnäckig. Danach war ich reif für eine erfrischende und Staub abspülende Dusche.

Am nächsten Tag ging es mit der Verrohrung weiter. Vor- und Rücklauf der Speicherladung wurden mittels Thermospihon angeschlossen. Da nun die Verrohrung in weiten Teilen fertig ist, habe ich sie auf Dichtheit geprüft. Mittels Kompressor habe ich Druckluft auf die Anlage gegeben und dann mit Spülwasser alle Schraub- und Lötverbindungen abgepinselt. Alles i.O. Anschließend ging es draußen weiter. Die Geisha wurde auf ihre Bigfoot gestellt und an ihren entgültigen Platz gerückt. Da steht sie nun und wartet darauf das erstemal ihren Dienst zu tun. Da muss sie sich doch noch etwas gedulden. Die gekauften 1 Meter langen Flexschläuche sind etwas zu lang. So wird es schwierig sie mit den Rohren zu verbinden. Ich habe daher den Lieferanten kontaktiert und gefragt, ob ich die Flexschläuche in 80 cm lange Exemplare umtauschen kann. Macht er, super. Danke dafür nach Augsburg.

Nun sind die Rohre für Kalt- und Warmwasser dran. Auch hier wieder, Thermosiphons zur Unterdrückung der Mikrozirkulation. Thermosiphon-Konvektionsbremse Thermosiphon auf Bosy Online

Unten in der Kaltwasserzuführung des WW-Speichers musste noch eine Entleerungsmöglichkeit eingebaut werden. Ist mir zum Glück rechtzeitig aufgefallen. Ja, der KFE-Hahn ist nicht für Trinkwasser zugelassen, hatte keinen für Trinkwasser da. Werde ich noch wechseln. Wir werden es hoffentlich überleben, dass da ein paar Tage der falsche KFE-Hahn montiert ist. Gut dass ich die Entleerungsmöglichkeit eingebaut habe, denn ich brauchte sie schon. Die Gewinde der Tauchhülsen waren minimal undicht. Waren die ersten Gewinde, die ich eingehanft hatte und alles falsch gemacht. Gewinde nicht aufgeraut, Hanf falsch rum gewickelt. Dafür sind alle Lötungen dicht.

Nach dem nun alles dicht ist, ging es mit der Elektroinstallation weiter. Kabelkanäle montiert und die Leitungen für die Bedieneinheit, das Drei-Wege-Ventil, den Speichertemperaturfühler und die Stromversorgung der Geisha installiert und angeschlossen. Da die Geisha schon offen war, habe ich ihr das interne MAG entnommen. Ich habe im Haus ein MAG und somit ist das in der Geisha nicht notwendig. Zudem spart man sich damit die elektrische MAG-Heizung für das interne MAG.

Die Installation weiter in Richtung Geisha geführt. Die letzten Zentimeter fehlen noch, die kann ich erst anpassen, wenn die neuen Flexschläuche da sind.

Es stockt etwas. Ich warte auf die neuen Flexschläuche. Aber, ich habe die Fliesen verfugt, die Leitung für die EVU-Abschaltung der Geisha gelegt und den WMZ montiert.

Inbetriebnahme

Die neuen Schläuche sind da! Die letzten beiden Stückchen Rohr angepasst und dann die Flexschläuche montiert.

Das MAG im HWT wurde auf 1 bar Vordruck eingestellt und die Anlage dann bis 1,5 bar gefüllt.

Entlüftung der Anlage wie auf Entlüftung.

Betrieb

Einstellungen bei Inbetriebnahme

Anfangseinstellungen

Menü Bezeichnung Einstellung Anzeige
1 Raumthermostatverbindung NO room con
2 Auswahl der Elektro-Zusatzheizung 3 HEATER CAP
3 Frostschutz für das Wassersystem YES Anti FrE
4 Verbindung zum Warmwasserspeicher YES Tank con
5 Vorrang des Solarpanels NO SOLAR PrY
6 - - -
7 Vorrang der Heizung NO Heat PrY
8 Betriebsdauer Kühl-/Heizperiode 3:00 COOl/HEAT int
9 Warmwasserspeicher-Aufheizdauer 1:30 TANK int
10 Warmwasser-Zusatzheizung NO BOOSTER Fun
11 - - -
12 Entkeimung NO StrL Fun
13 - - -
14 - - -
15 - - -
16 Bodenwannenheizung NO bP An htr
17 - - -
18 - - -
19 - - -
20 - - -

Einstellungen der Systemtemperaturen

Menü Anzeige Wert
Heat ON Out Lo -10°
Heat ON Out Hi 15°
Heat ON H2O Lo 35°
Heat ON H2O Hi 25°
Heat OFF 15°
Heater (3 kW Elektroheizung) ON Out -15°
Tank (WW-Speicher) (Fühler in der mittleren Tauchhülse) 48°


Erste Änderungen der Einstellungen

Das Warmwasser war zu warm. Also runter auf 44 °C.

Dann habe ich mich mit Geisha Parametrierung beschäftigt und bin dort auf das Heizkurventool gestoßen. In der alten Heizungsanlage hatte ich eine Heizkurve von 0,2 eingestellt. Da habe ich dann in dem Heizkurventool so lange probiert, bis ich auch dort auf eine Heizkurve von 0,2 gekommen bin.

Einstellungen der Systemtemperaturen

Änderungen fett markiert

Menü Anzeige Wert
Heat ON Out Lo -10 °C
Heat ON Out Hi 15 °C
Heat ON H2O Lo 31 °C
Heat ON H2O Hi 25 °C
Heat OFF 15 °C
Heater (3 kW Elektroheizung) ON Out -15°
Tank (WW-Speicher) (Fühler in der mittleren Tauchhülse) 44°

Wassertemperatur-Sollwertverschiebung

Menü Anzeige Wert
Heat thrü SFt -3 °C