Anlage Fahim

Aus Aquarea Club
Version vom 28. August 2021, 08:57 Uhr von Pana mb (Diskussion | Beiträge) (→‎Hydraulikplan)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Disclaimer

Der übliche Disclaimer: Jeder macht alles auf eigene Verantwortung. Ich lasse diese Arbeiten später mal durch einen Sani ausführen, möchte die Planung jedoch selber machen.

Motivation

Ich hatte verschiedene Gründe für eine Heizungsmodernisierung, letztendlich spielte jedoch der wirtschaftliche Faktor die größte Rolle. Einige Hintergründe:

  • Die Ölheizung ist nicht effizient für die nachträglich modernisierte Fußbodenheizung
  • Bei der letzten Öltank-Prüfung hat der Prüfer bereits einige Mängel aufgeführt, welche bis zur nächsten Untersuchung (alle 2,5 Jahre) behoben werden müssen (ca. 1000 Euro)
  • Der Öltank hat am Einfüllstutzen eine kleine Undichtigkeit (ca. 500 Euro)
  • Schwankungen am Ölpreismarkt… und der Gedanke „schnell noch Öl zu bestellen bevor der nächste Krieg ausbricht“
  • Die Ungewissheit, dass die Heizung (ca. 30 Jahre) ausfällt und ich dann kurzfristig auf ein teure Reparatur zwingend angewiesen bin, da ein Austausch kurzfristig nicht realisierbar ist.
  • die aktuellen Fördermittel der BAFA (bis zu 45%!)

Warum eine Luft-/Wasser-Wärmepumpe von Panasonic?

Ich hatte zunächst alle denkbaren Heizungssysteme in Beatracht gezogen, ganz konkret Gas, Pellet, Wärmepumpe (Erdsonde, Erdkollektor, Luft-/Wasser). Auch wenn die laufenden Kosten über Gas/Pellet relativ ähnlich sind (und ich keiner Glaskugel bzgl. der Preisentwicklung am Rohstoffmarkt glaube) habe ich mich für die Wärmepumpe entschieden. Die Entscheidung wurde stark von der Geisha getrieben, zudem habe ich seit letzten Jahr eine größere Photovoltaik-Anlage (>12kWp), so dass ich potentiell noch selbst produzierten Strom nutze.

Als Energiequelle Luft-Wasser, auch wenn Erdsonde oder Erdkollektor noch effizienter sind. Grund hierfür sind für mich die notwendigen zusätzlichen Investitionskosten (ca. 10.000 Euro), mein schöner Garten und die Tatsache, dass mein Grundstück sich in einem Wasserschutzgebiet befindet, d.h. für die Genehmigung diverse Behördengänge notwendig sind.

Für eine Panasonic Wärmepumpe gibt es ganz klare Gründe:

  • Die Community (http://aquarea.smallsolutions.de/) und das Forum https://www.haustechnikdialog.de/Forum/30/Waermepumpen
  • Die Erkenntnis, dass kein Heizungstechniker / Sanitärtechniker in meiner Nähe mein Vertrauen gewinnen konnte. Beispiele:
    • Keine Rückmeldung
    • Herstellerbindungen (und dadurch verhältnismäßig teure „Hardware“) und die Argumentationsgrundlage, dass alles andere schlecht sei.
    • Beratungsgespräche, welche die Community (siehe 1.) in der Luft zerissen hat da schwachsinnig.

An dieser Stelle ein großes Dankeschön an die bekannten Experten vom haustechnikdialog-Forum, insbesondere lowenergy, der immer mit Rat und Tat zur Seite steht!


Fakten zum Haus

  • Baujahr 1977, Hersteller Bauring
  • Fertighaus in Betonbauweise (Keller, Erdgeschoss), Obergeschoss als Holzständerwerk
  • Keller: 75qm, davon 25qm beheizt
  • Erdgeschoss: 80qm
  • Obergeschoss: 70qm
  • Dachgeschoss: 35qm
  • Gesamt: 260qm
  • Modernisierungen
    • 1990: Ausbau Dachgeschoss inkl. neuer Dämmung
    • 2000: alle Fenster erneuert
    • 2017: Nachrüstung einer Fußbodenheizung (Details siehe unten). Stilllegung/Entfernung fast aller Radiatoren.

Fakten zum Heizungssystem

  • Heizung: Buderus G105 mit 2000l Kunststofftank
  • Verbrauch: Je nach Winter ca. 2500-3000l/Jahr, kein Wärmemengenzähler
  • Erster Heizkreis:
    • „alter“ Radiatoren-Heizkreis
    • Keller: 2x Heizkörper (je 25qm)
    • Erdgeschoss: 1 Hühnerleiter (4qm; Unterstützung FBH)
    • Obergeschoss: 1 Hühnerleiter (7qm, Unterstützung FBH)
    • Dachgeschoss: 2 Heizkörper (35qm)
  • Zweiter Heizkreis:
    • „neue“ Fußbodenheizung im Estrich eingefräst, Verbundrohr 16x2mm mit 12cm Abstand, im Bad/WCS 10cm Abstand
    • Heizungssteuerung von Controme mit Einzelraumregelung (und Rücklaufsteuerung pro Heizkreis)
    • Keller: -
    • Erdgeschoss: 6 Heizkreise, ca. 450m Verbundrohr
    • Obergeschoss: 7 Heizkreise, ca. 500m Verbundrohr
    • Dachgeschoss: -

Planung

Ich überspringe hier bewusst die „Lernphase“, in der man sich mit dem Thema vertraut macht. Hierfür habe ich am Ende ein FAQ angehängt, um auf potentielle Fragen entsprechende Antworten zu haben.

Das wichtigste zuerst: Thermodynamisches optimiertes Heizen

Konkret bedeutet dies:

  • Verbrauch/Wärmebedarf reduzieren (durch Sanierungsmaßnahmen)
  • Vorlauftemperatur soweit reduzieren wie möglich (hydraulischer Abgleich, Spreizung)
  • Heizung modernisieren

Erst wenn 1. und 2. geprüft wurde sollte man an eine Heizungsmodernisierung denken. Dies könnte beispielsweise dazu führen, dass evtl. doch eine kleinere Geisha (5kw) ausreicht.

Für Punkt 1 müsste ich größere Investitionen einplanen (WDVS oder Dämmung Satteldach). Evtl. dämme ich bald die Kellerdecke.

Punkt 2 fällt für mich flach, siehe meine Motivation.

Berechnung der Heizlast

Da ich keinen Wärmemengenzähler besitze (und nicht ein weiteres Jahr Daten erfassen möchte), habe ich zwei Methoden genutzt:

  • Schweizer Formel (Anhang des Ölverbrauchs): ca. 8,33kw (2500l/300)
  • Heizlastberechnung (via heizlast.de): 9,5kw + 1kw Warmwasser
  • Ähnliche Referenzen in der Community

Ins Rennen kommen zwei Varianten:

  • Panasonic WH-MXC09H3E8
  • Kaskade mit 2x Panasonic WH-MDC05H3E5

Aufstellort der Wärmepumpe

Bei dem Aufstellort sollte in jedem Fall die Nachbarschaft berücksichtigt werden! Im Panasonic Handbuch stehen wichtige Hinweise (bzgl. des Schalldrucks), zudem kann man sich über einige YouTube-Videos, Schallmesser-App einen Eindruck verschaffen wie laut solch eine Anlage werden kann. Was hier auch hilft: Das Handbuch von Panasonic, die geben konkrete Hinweise bzgl. des Aufstellorts.

Hier bin ich auch kurzzeitig Fremdgegangen, da (auch sehr gute) Mitsubishi Wärmepumpen der neuen Generation deutlich leiser sind. Dies habe ich jedoch mangels Support (siehe oben) und fehlendem Installateur aufgegeben.

Hydraulikplan

Hiermit habe ich tatsächlich die meiste Zeit verbracht. Es gibt Unmengen an Threads im Forum, mit unterschiedlichsten Plänen und Evolutionsstufen. Am Ende sind es doch zwei „sehr einfach“ Varianten geworden.

2x5kw hydraulik.png

9kw hydraulik.png

Heizwasser

Da es zahlreiche Diskussionen bzgl. eines Puffers gibt, habe ich den ungefähren Wasserinhalt aller Rohre ausgerechnet:

Leitung / Länge / Innendurchmesser / Liter

  • FBH Schleifen / 968m / 12mm / 109 Liter
  • Hauptleitung FBH / 20m / 26mm / 10 Liter
  • Hauptleitung Radiator / 60m / 20mm / 18 Liter
  • 6x Radiator / - / - / ? Liter
  • Summe: 137 Liter

Einen Rechner findet man hier: https://elektroinstallation-ratgeber.de/volumenstrom-und-rohrvolumen-berechnen/

Volumenstrom

TODO

Installation

Kommt noch :-)

FAQ

Q: Sollte ich die Heizkörper stilllegen und auf Infrarotheizkörper wechseln? A: Die Überlegung hatte ich, zumal der Heizkreis verhältnismäig groß (für die paar Heizkörper) ist. Überlegung verworfen, Investitionen unverhältnismäßig zu möglicher Ersparnis. Und falls doch: Nachrüstung ist nachträglich unproblematisch möglich.

Q: Sollte die Radiatoren in einem separaten Heizkreis mit Systemtrennung geplant werden? A: Notwendig ist dies bei älteren Fußbodenheizungen. Da bei mir nach 2 Jahren das Heizwasser klar ist und der Wärmeverlust sowie Investitionskosten für einen Wärmetauscher nicht optimal sind, erstmal verworfen.

Q: Eine Einzelraumregelung ist nicht notwendig und verschleiert nur einen nicht durchgeführten hydraulischen Abgleich. Abschaffen? A: Korrekt, auch entstehen hierdurch Probleme bei der Wärmepumpe ohne Pufferspeicher (Taktung). Dennoch werde ich das System bestehen lassen, da ich hierdurch die Durchflussmenge pro Heizkreis sehr gut optimieren kann. Ich werde die Steuerung jedoch nur noch für das Monitoring verwenden, d.h. die Regelung selbst deaktivieren.

Q: Benötigt man einen Pufferspeicher? A: Jeder lokale „Fachmann“ sagt ja, mit der Begründung: Vorgaben des Herstellers! Wenn man sich durchrechnet wieviel Liter Heizwasser in den Rohren steckt, kommt man ziemlich schnell darauf, dass dies sinnfrei ist. Der Nachteil (oder aber Vorteil) hierbei: Man muss sich mit dem hydraulischen Abgleich beschäftigen, andernfalls taktet die Wärmepumpe.